Headline: Liebe by Tiffany Clark

Headline: Liebe by Tiffany Clark

Autor:Tiffany Clark
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Herausgeber: Sieben Verlag
veröffentlicht: 2014-07-01T22:00:00+00:00


***

„Ihre Eltern?“

„Ihr Vater kommt in etwa zwei Stunden. Er kann immer erst gegen Nachmittag, weil er vormittags unterrichtet. Ihre Mutter ist gerade auf dem Weg nach Hause, um ein paar Stunden zu schlafen. Tamara, ihre Freundin, kommt immer abends, nach der Arbeit“, ratterte Ethan wie mechanisch herunter.

„Aha“, gab John tonlos zurück und wandte sich still dem Krankenbett zu. Nach einer Weile fragte er: „Sie ist noch nicht aufgewacht?“

„Nein. Wie du siehst, nicht.“

„Das wird sie aber, Ethan. Der Arzt hat gesagt, dass sich ihr Körper erholen muss und sie daher noch nicht bei vollem Bewusstsein ist. Sie regeneriert sich. Aber sie wird wieder aufwachen. Sie packt das.“

Er wandte den Blick von Kate ab, sah zu seinem Freund und berührte fahrig sein Haar. Es hinterließ ein leichtes Schmiergefühl auf seiner Hand. „Das weiß ich von Mrs. Walker und den Ärzten.“ Natürlich wusste er es. Er hatte es oft genug gesagt bekommen. Allerdings half ihm das reichlich wenig. Sagen konnte man so viele Dinge. Wahr würde es erst dann sein, wenn Kate aufgewacht war.

Sie schwiegen wieder, nur das nervtötende Piepsen der Geräte war zu hören.

Schließlich schüttelte Ethan den Kopf. „Sie sollte überhaupt nicht hier liegen. Dass sie vor ein Auto läuft, weil … Wenn ich die Kerle in die Finger kriege! Ich zerre sie alle vor Gericht oder schubse sie eigenhändig vor das nächste Auto oder die U-Bahn.“

„Das würdest du nicht tun.“

„Nein, wahrscheinlich nicht“, gab er resignierend zurück und rieb sich über die Augen.

„Ethan, du solltest dich wirklich hinlegen. Eine Dusche wäre auch nicht verkehrt, wenn du mich fragst. Und wann hast du zum letzten Mal etwas gegessen?“ John legte einen Arm um seine Schulter. „Es bringt ihr nichts, wenn du selbst fast zusammenklappst. Nimm eine Dusche, iss etwas und hau dich ein paar Stunden aufs Ohr. Wenn sich irgendetwas verändert, wenn sie wach wird, dann wird man dich sofort anrufen. Ihr Vater müsste ja auch bald kommen, sie wird nicht allein sein.“

Ethan schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Hunger. Schlafen kann ich nicht. Nicht, bevor sie aufgewacht ist.“

John baute sich vor ihm auf und stemmte die Arme in die Seite, wie eine herrische Mutter. „Willst du dich nicht gleich neben sie in ein Bett legen? Hast du mal in den Spiegel gesehen? Entweder du gehst mit mir einen Happen essen und legst dich für ein, zwei Stunden hin oder …“

„Schon gut, sei leise“, erwiderte Ethan beschwichtigend. „Du lässt ohnehin nicht locker, ehe ich ja sage.“

John grinste zufrieden. „Ist schließlich mein Job, meine Klienten so lange zu schinden, bis sie klein beigeben und brav das tun, was ich ihnen sage. Business as usual.“

Ethan brachte ein Lächeln zustande, das spürbar etwas mehr Farbe und Wärme in sein Gesicht brachte. „Ist es nicht eher so, dass ich der Boss bin? Und dich herumkommandieren sollte?“, fragte er, während er sich mühsam vom Stuhl erhob. Als er stand, musste er sich an der Lehne festhalten, um nicht einzuknicken. Zum Glück hatte John nichts davon bemerkt. Womöglich hätte er ohne Umschweife die nächste Schwester, die ihm vor die Nase gelaufen wäre, hierher geschleift und sie gedrängt, ihn an den Tropf zu hängen.



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